In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden alle offiziellen Maker Faires vom deutschsprachigen Make-Magazin präsentiert. Bei der größten Maker Faire in Hannover ist die Redaktion mit einem Stand vertreten und ihr könnt die Redakteure persönlich kennenlernen.
Chef-Maker
Er selbst bezeichnet sich als „Koordinator der Mannschaft“, offiziell lautet sein Titel Chefredakteur der Make, aber eigentlich nennen alle ihn nur Daniel. Daniel Bachfeld leitet das Redaktionsteam der Make seit Beginn der Maker Media und will sich gar nichts anderes mehr vorstellen.
„Bei anderen Magazinen sitzen die Chefredakteure in der oberen Etage, dirigieren, bestimmen irgendwelche Abläufe, ohne dass sie selbst noch eine Ahnung haben, was wirklich passiert“, gibt er zu bedenken. Bei der Make sieht das „Chef-sein“ etwas anders aus: Ein Schild mit roter Make-Leuchtschrift hängt über dem Eingang, eine Yoda-Figur mit Süßigkeiten-Schale in den Händen und ein abgetrennter Gummi-Arm begrüßen Besucher und Kollegen. Ein kleiner Raum, gut ausgefüllt mit zwei Schreibtischen, sein Stellvertreter Peter König ihm gegenüber und um sie herum jede Menge Allerlei: hier fühlt sich Daniel Bachfeld wohl.
Als Make-Chef gibt der T-Shirt-Süchtige – immerhin 101 verrückte und zumeist selbst produzierte Exemplare häufen sich in seinem Schrank – längst nicht nur Anweisungen. Er koordiniert zwar das Heft, den Ticker, die Bausätze, den Stand auf der Maker Faire und vieles mehr, aber er schreibt nach wie vor eigene Artikel und redigiert wie alle anderen auch Texte externer Autoren.
Bei seinem Job hat er die Möglichkeit, das zu sein, was er liebt: ein Maker. „Das war ich schon immer und das werde ich immer sein“, erzählt er mit glänzenden Augen. Alles, was mit Microcontrollern und Robotik zu tun hat, hat es ihm angetan. Sein Lieblingsprojekt: ein selbstgebauter Quadrocopter. „Wenn die Drohne das erste Mal abhebt, bekommt man ganz zittrige Hände und Herzrasen“, schwärmt der Ingenieur für Nachrichtentechnik. Dass das Gerät kurz nach dem Start das Fahrrad der Nachbarn und beinahe auch das Auto erwischt hat, schmälert keinesfalls das Glücksgefühl beim Erinnern.
Zum Glück ist auf einer Maker Faire noch nie etwas schief gegangen. Während seine Frau Sandra an ihrem Stand Nähkünste präsentiert, hat Daniel viele Meetings und etliche Pressetermine. Seine freie Zeit nutzt er, um sich am Make-Stand umzuschauen oder verschiedenste Robotik-Projekte auszutesten. „Die Maker Faire ist einfach ein geiles Festival mit viel technischer Inspiration.“
Schon als Kind ein Maker
„Ich bin ein Maker!“, für Carsten Wartmann stand das schon als Kind fest. Nur nannte man sich damals nicht Maker, sondern Bastler. Die Leidenschaft für das Basteln erbte Carsten von seinem Großvater. Auch er war ein berufener DIY-Profi, ein wahres „Maker-Urgestein“, berichtet sein Enkel. Gemeinsam fertigten sie Modelleisenbahnen an oder ließen ihrer Fantasie bei diversen Projekten freien Lauf. Auch wenn damals Reparaturen und anderweitige Arbeiten nicht zum Vergnügen, sondern aus der Notwendigkeit heraus in die eigene Hand genommen wurden, genoss Carsten die gemeinsame Zeit mit seinem Großvater.
Irgendwann wurden Chemie- und Elektrobaukasten zu unspektakulär für Carsten. Als Zwölf-Jähriger baute er seine eigene Lichtorgel. Die 220 Volt, mit denen er hantierte, beeindruckten ihn eher weniger – etwas über ambitioniert, gibt er heute zu.
Nach seiner Ausbildung zum Galvaniseur nahm Carsten ein Studium der Bioverfahrenstechnik an der Technischen Fachhochschule Berlin auf, das er als Diplom-Ingenieur abschloss.
Heute beschäftigt sich Carsten gerne mit Modellflug und elektronischer Musik. Hobbys, die viel Raum einnehmen, wortwörtlich. Aber ihm auch die Möglichkeit bieten, seiner Maker-Berufung nachzugehen.
Ein ganz einzigartiges Projekt war der Hausbau. Ein eigenes Haus zu haben, bedeutet, es gibt immer was zu tun. Carsten sagt: „Wenn man ein Haus baut, wird man automatisch zum Maker“.
Schon vor seiner Zeit beim Make-Magazin war Carsten im Rahmen der Maker Faire tätig. Seit 2015 betreute er jedes Jahr einen Stand für den d.punkt Verlag, an dem, unter vielen anderen, sein Buch präsentiert wurde. Ein Fachbuch über die Open-Source-Software „Blender“, ein Programm, das zur Erstellung von 3D-Grafiken dient. Darüber hinaus stellte er eigene Projekte aus. Dazu gehörten eine Teleskopsteuerung oder auch ein Arcade-Bartop.
Ein besonderer „Fanboy“-Moment für Carsten war die Begegnung mit dem Konstrukteur des Prusa i3, Josef Průša. Die beiden tauschten sich unter anderem über eine Spielkonsole aus, die Carsten mit dem 3D-Drucker herstellte.
Ebendieser Austausch mit anderen kreativen Köpfen macht den besonderen Reiz der Maker Faire aus – und die Veranstaltung jedes Mal aufs Neue zu einem großartigen Erlebnis.
Als Produktdesigner bei der Make
Man kann ihn vom Weitem schon an seinen langen Haaren erkennen, die er gern und oft offen trägt – und an seiner guten Laune. Ákos Fodor ist seit November 2021 Volontär bei dem Make-Magazin und unterstützt die Redaktion mit seiner Erfahrung als Designer, Maker und Dozent. Zum Redakteursjob sei er zufällig gekommen, er sei ein klassischer Quereinsteiger, berichtet der gebürtige Ungar, aber schon immer Maker und technikinteressiert.
Ákos studierte in Hannover an der Hochschule Produktdesign und war danach zwei Jahre selbstständig, bevor er dann sieben Jahre als Trainer im Apple Store arbeitete. Er zeigte Kunden auf, wie vielfältig das Funktionsangebot von verschiedenen Geräten ist und wie man dieses kreativ nutzt.
In seiner Abschlussarbeit im Studium beschäftigte sich Ákos der experimentellen Verwendung von 3D-Druckern in Form von gedruckten Nudeln für die Erlebnisgastronomie. Seitdem ist er dem Thema Rapid Prototyping treu geblieben und hat mit einem Adapter-Entwurf während der Corona-Pandemie auch Ärzte bei ihrer Arbeit unterstützen können. „Die Stellenanzeige als Make-Redakteur hat mich total angesprochen, weil der Job genau die Dinge vereint, die mir am meisten Spaß bereiten: Design, Making und Wissen vermitteln.“, wie der Hannoveraner schmunzelnd erzählt. In seinem Job habe es ihm besonders der Bereich Mechanik mit all seinen Möglichkeiten angetan. Digitale Inhalte, wie Computerspiele, in haptische Erlebnisse zu übersetzen, sowie das Thema Animatronik reizen ihn sehr.
Der Bau einer animatronischen Posteule hat ihm besonders viel Spaß gemacht. Dieses Projekt wird auch auf der Maker Faire in Hannover zu sehen sein. Unser Make-Redakteur freut sich auch schon auf die Maker Faire und hofft dort unter Gleichgesinnten kreative Ideen zu entdecken und auf einen guten Austausch. „Bislang war ich nur Besucher auf der Maker Faire und sie diesmal selbst mit zu veranstalten ist klasse.”, erzählt er.
Außerhalb seiner Arbeit braucht Ákos aber auch andere Sachen als Technik und Mechanik in seinem Leben, weshalb Kochen, Reisen und das Züchten von Pflanzen und Bäumen zu seinen Hobbys zählen. Ákos bringt neue Ideen in die Redaktion mit ein und kann mit seinem Master in Produktdesign und der freiberuflichen Erfahrung besonders im Bereich Konstruktion und Design helfen. Redaktionell freut er sich auf die vielen spannenden Maker-Projekte, die noch auf ihn warten.
Maker von klein auf
Eigentlich wollte er zur c’t, doch dann startete er seine berufliche Karriere beim Make-Magazin und zwar als Technical Writer.
Daniel Schwabe ist der „Neue“ und derzeit Jüngste im Redaktionsteam; seit Mai 2023 arbeitet er in der Make-Redaktion. Der 26-Jährige ist waschechter Münchner, studierte technische Redaktion und Kommunikation und fühlt sich eher auf dem Land zuhause. Daher arbeitet er auch meistens im Home-Office in Markt Dießen am wunderschönen Ammersee, etwa 40 Kilometer südwestlich von München.
Schon immer interessierte sich Daniel fürs Selbermachen. „Das Basteln und Frickeln habe ich quasi mit der Muttermilch aufgesogen“, erzählt er. Zuhause in der Familie wurde viel gewerkelt, in der Schule beteiligte er sich an etlichen DIY-Projekten, sogar ein autonomes Auto baute er. Und war da ja noch sein Vater, der ihn prägte: Der frühere Chefredakteur des Elektronikmagazins Elrad, dem ersten Heise-Titel überhaupt, inspirierte ihn immer wieder, sodass sich das „Maker-Dasein“ wie ein roter Faden durch sein Leben zog.
Fragt man ihm nach seinem größten Vorbild, muss er nicht lange überlegen: Peter Lustig ist es, der Kultmoderator aus dem Bauwagen. Seine Sendung „Löwenzahn“ hat er schon als kleiner Steppke geschaut und war fasziniert. „Von ihm habe ich mir sehr viel abgeschaut …“ erinnert sich Daniel.
Vor Kurzem schrieb er für die Make einen Artikel über Lightguns, so nennen sich optische Eingabegeräte für Computerspiele. „Das hat mir großen Spaß gemacht. Es war einerseits schön zu sehen, wie der Artikel Gestalt angenommen hat und andererseits hat es mich gefreut, etwas Selbstgebautes gleich benutzen zu können. Das macht ja auch den Reiz des Selbermachens aus.“
Nach Feierabend verbringt er seine Zeit am liebsten mit alten, unbekannten und obskuren Videospielen. Oder aber er erkundet die verschiedensten Escape Rooms in Deutschland. In 40 verschiedenen Abenteuerräumen hat er bereits Rätsel gelöst.