Maker Portrait: Vom Bastelschüler des Großvaters zum Kapitän der Kenterprise

Einer der Maker auf der diesjährigen Maker Faire ist Jan Kettler. Er ist 25 Jahre alt und macht derzeit seinen Master in Informatik an der Hochschule Osnabrück und hat vorher einen Bachelor in Elektrotechnik in Diepholz gemacht. Wer in den letzten Jahren eine Maker Faire besucht hat, hat ihn dort vielleicht schon einmal gesehen, denn Jan ist bereits seit 2016 auf vielen Maker Faires als Aussteller gewesen. Selbst bezeichnet er sich als Technikcrack.   

Der Tüftler hat bereits an vielen Projekte gearbeitet, die er auch auf der diesjährigen Maker Faire zeigen wird. Zum einen wäre das eine Solar-Powerbank, ein binärer Wecker und einen Roboter. Sein Herzensprojekt ist aber die Kenterprise, ein 100 x 80 cm großes autonomes Boot mit Sensoren und Messanlagen. Das Projekt startete er 2018 im Rahmen eines Studienprojektes und Jan arbeitet bis heute noch daran. Die Kenterprise ist dafür gedacht, durch Seen zu fahren und diese mittels Sensorik auf gesundheitsgefährdenden Blaualgen zu untersuchen. “So ein Projekt kostet  viel Zeit und verläuft auch nicht immer reibungslos,”, erzählt Jan Kettler. “Schon mehrfach musste ich ins Wasser steigen und zur Kenterprise schwimmen. Wenn die Technik versagt und das Boot regungslos mitten im See liegt.”. 

Bereits bei seinem ersten Besuch einer Maker Faire, faszinierte ihn die Community und der unkomplizierte Austausch untereinander. „Man kommt mit allen möglichen Leuten aus der Szene in Kontakt und kann Tipps, Wissen oder Inspirationen miteinander teilen. Die Maker sind alle sehr nett und insgesamt bietet die Messe viel, was man neu kennenlernen kann.  

Jan schreibt seine Masterarbeit über das DIY-U-Boot eduROV in Norwegen und will in Zukunft aber eher kleinere einfache Projekte machen, die einfach nachbaubar sind. Zum einen sind diese Projekte weniger zeitaufwändig und er liebt es Wissen sowie das Interesse für Technik zu vermitteln. Sein Anliegen begründet er damit, dass ihm genau das damals in der Schule fehlte:, eine Möglichkeit mit Technik und Basteln in Kontakt zu kommen.  

Ein Projekt, was zum Nachbauen einlädt, ist seine Mini Kenterprise. Mit ein bisschen kostengünstiger Elektronik und zwei Propellern ausgestattet, schwimmt das Mini-Modell mit zwei Plastikflaschen als Rumpf und lässt sich dabei mit einem Smartphone steuern.  

Darüber hinaus ist der 25-Jährige gerade dabei, Technik-Workshops für Schülerinnen und Schüler zu organisieren. Bei ihm kam das Interesse zur Technik und der Maker-Kultur durch seinen Opa, mit dem er bereits von klein auf lötete und bastelte.  

Viele seine Projekte und deren Verlauf teilt der Student auch auf YouTube, Instructables und Instagram mit dem Kanalnamen Basement Engineering. Im Moment ist die Kenterprise 2.0, eine verbesserte Version des Originals in Arbeit, die auf der Maker Faire Hannover ihre Jungfernfahrt feiern soll.