Maker Faire Vienna: DIY-Technik für die Zukunft

Coole Projekte, aber bitte nachhaltig: Bei der Maker Faire Vienna trafen Mitmachexperimente von Fridays for Future auf Copterrennen und 3D-Druckreste.

Hier die Kleidung aus dem Lasercutter, dort die Wäscheklammer aus der Plastikrecycling-Maschine – die Maker Faire Vienna verband am vergangenen Wochenende futuristische Kunst mit nachhaltigen Projekten. Fans von Drohnen, 3D-Druckern und Handarbeit kamen aber ebenso auf ihre Kosten. 900 Maker hatten sich in der METAStadt eingefunden, um ihre Projekte zu zeigen.

Als Festival für Familien bot die mittlerweile vierte Maker Faire in der österreichischen Hauptstadt wieder ein breites Programm für Kinder: Sie konnten im CoderDojo eigene Programme schreiben, sich beim Vienna Open Lab über Thermometer und pH-Tests informieren oder gleich eigenen Glibberschleim bei Engineering for Kids produzieren. Der Münchner Erfindergarden ließ den Nachwuchs mit einer Nerfgun auf eine selbstgebaute Schleudertafel schießen.

Praktisch ging es auch an anderer Stelle zu. Die Designerin Veronika Persché hatte eine Strickmaschine mitgebracht, auf der Interessierte eigene Muster in Textilien umsetzen konnten. Direkt daneben luden Fridays for Future Austria ein, den eigenen CO2-Abdruck mit Tennisbällen zu messen. Denn Nachhaltigkeit war an vielen Ständen ein großes Thema: Die Precious-Plastic-Bewegung baut überall auf der Welt Maschinen zum Recyclen von Plastikabfällen. Für das Reparieren statt Wegwerfen warb das ReparaturNetzwerk Wien und auch die Österreichische Gesellschaft für 3D-Druck zeigte anschaulich, wie viel Müll beim 3D-Drucken entstehen kann und hat den Homo Plasticus aus ihren Fehldrucken zusammengebaut.Andere Projekte kamen aber nicht zu kurz: Sicher eingezäunt ließen sich bei Vienna FPV kleine Drohnen testen, während gleich zwei Cocktailroboter sowie zahlreiche kleine Roboterkonstruktionen auf dem Veranstaltungsareal zu bewundern waren. Im Hof der METAStadt fuhren tapfer die Timecruiser des niederländischen Abacus-Theaters an den Food-Trucks vorbei, auch wenn es am Sonntag bei eisigen Temperaturen fast durchgängig regnete. Nebenan stand außerdem das brandneue Fabmobil des Fablab Brno, das sogar einen Lasercutter durch die Gegend kutschiert. Aus der Slowakei und Kroatien waren ebenfalls Fablabs vor Ort und im Oktober soll dann die erste Maker Faire Zagreb im Nikola-Tesla-Museum starten. (hch)