Standnummer: 11c, Niedersachsenhalle
Thema: Wissenschaft & Forschung
Automatisierte Aufnahmesysteme für den Unterwassereinsatz.
Das Aufspüren und Dokumentieren mariner Biodiversität ist ein wichtiger Aspekt der Meeresbiologie. Durch die endlosen Weiten, die oft großen Abstände der Organsimen untereinander und nicht zuletzt auch durch die die Scheuchwirkung des Menschen und seiner Fahrzeuge, ist eine Erfassung schwierig. Ein seit vielen Jahrzehnten genutztes Verfahren ist hierbei das Aufstellen von mobilen Videosystemen am Meeresboden und der gleichzeitige Einsatz von Ködern. Die Köder locken über mehrere Stunden verteilt viele Arten an und sind so platziert, dass sie im Erfassungsbereich der Kameras liegen. Der Nachteil der klassischen Ansätze ist, dass viele kommerzielle Systeme groß und teuer sind und die Einstellmöglichkeiten der Bildaufnahmeparameter teils hinter den heutigen Möglichkeiten zurückliegen.
An dieser Stelle kommen jetzt mehrere Raspberry PI mit hochauflösenden Kameras und angepassten Optiken ins Spiel. Diese ermöglichen es, kostengünstige Systeme mit geringem Aufwand zu entwickeln. Beim parallelen Einsatz von zwei Systemen können stereographische Aufnahmen realisiert werden, die dann auch Größenmessung erlauben. Da sich Organismen leider nicht immer optimal zur Kamera ausrichten, können mit weiteren Systemen zusätzliche Aufnahmewinkel und Perspektiven ermöglicht werden, die eine genauere Identifikation der Art erlauben. Montiert werden die Systeme in Druckgehäusen mit Schaugläsern auf einem Stahlrahmen.
An diesem Stahlrahmen werden auch die Köder und die Beleuchtung angebracht. Das System selbst wird mit Gewichten beschwert, so dass es fest am Meeresboden steht. Über eine Stahltrosse wird eine Kopfboje montiert, die es ermöglicht, den Aussetzort später einfach wieder zu finden und mit einem Forschungsschiff das gesamte Gerät zu bergen.
Mitmachaktion: Informationen über Unterwasserkameras und Druckgehäuse.
Kontakt: Jan Schulz / E-Mail